Bochum bekämpft kritisches Denken: wer Israels Politik kritisiert ist ein Antisemit. Zur Aufklärung der Unbelehrbaren geht es
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Am 6. September 2024 sollte im Bahnhof Bochum-Langendreer die Ausstellung mit der Bilderfolge „Guernica-Gaza“ des palästinensischen Künstlers Mohammad Al Hawajri aus Gaza eröffnet werden. Auf Grund von Antisemitismusvorwürfe distanzierte sich der Kulturdezernent von der Ausstellung und kündigte die Änderung der Förderbedingungen an. Aus den Reihen der SPD und FDP kamen scharfe Forderungen nach Kürzung der staatlichen Mittel für den Veranstalter, wenn er die Ausstellung nicht absage. Angesichts dieser Drohungen sah sich der Bahnhof Langendreer zur Absage gezwungen.
Prof. Dr. Norman Paech, ehemaliges Buntestagsmitglied (Die Linke) und Gutachter für den Deutschen Bundestag zum Thema Völkerrecht hatte die Ausstellung, die erstmalig auf der dccumenta15 zu sehen war, erworben. Die Bilder der Ausstellung sind zwar israelkritisch, aber nicht antisemitisch. Urteilen sie selbst: die Lebenssituation der Palästinenser unter israelischer Besatzung wird vom Internationalen Gerichtshof als völkerrechtswidrig eingestuft und der Gerichtshof fordert Israel auf, die Besatzung zu beenden und die illegalen Siedlungen zurück zu bauen. Und was die Opferzahlen in Guernica (1937) und Gaza (2023/24) angeht: Gaza ist 30 X Guernica (Stand 20.5.2024).
Das Ergebnis:
- Freiheit der Kunst - nicht in Deutschland!
Die bewährte Masche: Israelkritik = Antisemitismus.
Der verantwortliche Antisemitenjäger heißt: Kulturdezernent
Dietmar Dieckmann, Dezernat IV - Bildung, Integration, Kultur und Sport (SPD) - Die Freiheit der Kunst - nicht in Bochum!
Wie intrigant der Bochumer Stadtrat argumentiert: Dabei greifen wir als Stadt nicht in die inhaltliche Ausgestaltung der Formate, Themen und Programme ein. ... Die Stadt Bochum prüft nun, wie die Förderbedingungen so angepasst werden können, dass konkrete Förderziele und benannte Projekte gegen Antisemitismus, Rassismus, Queerfeindlichkeit, Homophobie oder weitere Formen von Diskriminierung vorgegeben werden.
Wer ist das nicht? Aber die Politik eines Staates nicht kritisieren zu dürfen, heißt Diktatur.
Infoquellen:
Die Stellungnahme der Stadt Bochumn zur Ausstellung
Die Bilder der Ausstellung- Bild "Guernica - Gaza", Foto (eigenes Werk) der Ausstellung mit freundlicher Genehmigung von Prof. Dr. N. Paech